Messungen
Zur Erstellung einer Diagnose können Messungen von Feuchte, Wärmedurchgang, Luftdurchlässigkeit hilfreich sein. Messungen für sich genommen ersetzen jedoch nicht die sachverständige Interpretation der festgestellten und gemessenen Werte. Oft werden Messergebnisse isoliert betrachtet und deshalb unzutreffend bewertet. Für eine ganzheitliche Beurteilung der Bausituation müssen alle relevanten Faktoren einbezogen werden.
Folgende Messungen können sachdienliche Hinweise auf Schäden an Bauteilen geben:
Messung der Feuchte an Bauteilen.
Wird z. B. in der Wärmedämmschicht eines Flachdachaufbaus erhöhte Feuchte festgestellt, ist dies meist ein Hinweis auf lokal eingedrungene Nässe. Mit Hilfe einer elektrischen Widerstandsmessung oder durch ein zerstörungsfreies kapazitives Messverfahren, kann die Materialfeuchte bestimmt werden. Durch Cluster-Messungen kann der feuchte Bereich eingegrenzt werden. Hierdurch können ggf. Leckagen gefunden und beseitigt werden.
Feuchte an Holzbauteilen
führt bei längerer Einwirkung und hoher Feuchtekonzentration meist zum Wachstum von Schimmel und holzzerstörenden Pilzen. Zur Beurteilung der Holzfeuchte kann ein Messverfahren, welches auf dem elektrischen Widerstand von Stoffen basiert, herangezogen werden. Hierbei werden die Mess-Sonden in das Holz eingeschlagen. Die Holzfeuchte kann dann direkt am Messgerät in Vol.% abgelesen werden. Hierdurch kann schnell beurteilt werden, ob die gemessene Feuchte in der vorgefundenen Bausituation als „normal“ oder eher „kritisch“ einzustufen ist. Eine Aussage über die gemessenen Feuchtewerte kann jedoch immer nur unter Berücksichtigung der begleitenden Randfaktoren erfolgen. Zum Beispiel kann eine hohe Holzfeuchte, welche durch temporäre einmalige Einwirkung verursacht ist, als durchaus „unkritisch“ beurteilt werden, wenn diese in angemessener Zeit wieder austrocknen kann. Andererseits kann über einen längeren Zeitraum einwirkende Feuchte, ohne entsprechende Austrocknungsmöglichkeit, auch schon als „kritisch“ eingestuft werden, wenn die gemessene Feuchte nicht signifikant hoch ist.
Kombination aus Raumluftfeuchte, Raumtemperatur und Temperatur der Bauteiloberfläche
Die Messung und Interpretation der genannten Parameter kann zuverlässigen Aufschluss darüber geben, ob ein Bauteil (z. B. die innere Oberfläche einer Außenwand) schimmelgefährdet ist oder nicht. Wird bei der Messung festgestellt, dass die Taupunkttemperatur an der Bauteiloberfläche unterschritten wird, muss davon ausgegangen werden, dass es hier zu Schimmelwachstum kommen wird.